Review Rock

Melody’s Echo Chamber

Melody’s Echo Chamber

Domino • 2012

Das wäre doch was. Da tut sich Hipster-Hupfdohle Melody Prochet mit dem Psy-Rock-Nerd Kevin Parker zusammen und man kombiniert ihre klassische Musikausbildung mit seiner psychedelischen Proberaum-Handhabe. Man schließt sich Down Under ins küstennahe Heimstudio ein und produziert klassizistischen Psycho-Chanson, der sich fluvial durch das Effektgerät haucht wie eine Kusshand zum Abschied. Die Musik-Redakteure können später mit aufgeblasenen Superlativen um sich werfen, ein paar schwachsinnige Fantasie-Genres wie Shoegaze oder Dream Pop referenz-nennen und Bubblegum-Pop rückwirkend gutheißen. »Melody’s Echo Chamber«, das erste Solo-Album des charmanten My Bee’s Garden-Mitglied Prochet, sollte genau so eine Platte sein. Bestünden die elf Albumtracks aus jenen naheliegenden Stereolab-Vergleichen, die sich bei »I Follow You«, »Sometime Alone, Alone« oder »Quand Vas Tu Rentrer?« noch aufdrängen, dieses Album würde mit jenen Farfisa-Fanfaren überraschen, die man sich auf »Not Music« gewünscht hat. Doch leider ist Melody Prochet eben nur eine unbeholfene Lo fi-Folkloristin ohne Drumcomputer-Erfahrung, verloren vor den Stränden von Perth. Auf »IsThatWhatYouSaid« hat die äh,… kesse Mittzwanzigerin auch noch pseudo-lustig die Reverse-Funktion eines handelsüblichen Audio-Editors für sich entdeckt und spielt den ganzen Song einfach rückwärts ab. Leider ist das nicht witzig genug, um ganze 2:30 Minuten (!) mitlachen zu können. »Melody’s Echo Chamber« ist Musik für naive Neu-Großstädterinnen mit Instagram-ADHS, Urban Outfitters-Fetisch und »Amélie«-Poster im WG-Zimmer. Ein bisschen niedlich, doch leider auch ein bisschen narzisstisch.

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