Review

Whitefield Brothers

Earthology

Now Again • 2011

Man stelle sich vor, Antibalas, El Michels Affair, Quantic und die Dap-Kings treffen sich mit den Poets of Rhythm zu einer Raw-Soul Jam Session – während Percee P und Mr. Lif über das Ergebnis rappen. Wem jetzt noch kein Lichtlein angeht, der stelle sich vor wie namhafte Indie-Rapper über DJ Shadow-Beats rappen, zu denen Mulatu Astatke improvisiert. So ungefähr klingt »Earthology« von den Whitefield Brothers. Bei den Whitefield Brothers handelt es sich um die Brüder Jan und Max Weißenfeldt, die ihres Zeichens Gründer der Poets of Rhythm aus München waren. Inspiriert durch die Weltmusik Formation Embryo haben sich die Brüder im Laufe der letzten fünfzehn Jahre mit südost-asiatischer, afrikanischer, zentralamerikanischer und orientalischer Musik beschäftigt, um so ihre eigene globale Interpretation von Soul-Musik zu entwerfen. Mit »Earthology« wollen die Brüder aus München genau da weitermachen, wo sie mit dem Debüt der Poets of Rhythm, »In the Raw«, 1993 begonnen hatten. Damals waren sie dem derzeitigen Soul-Revival knapp zehn Jahre voraus. »Earthology« jedenfalls bringt alles mit, um in zehn Jahren einen ähnlichen Status wie das zeitweise vergriffene Erstlingswerk der Gebrüder zu erreichen.