Das Cover macht es bereits deutlich: hier geht es um New York City. Das hört man dann auch an Lyrics und Sound dieses aufregenden Debüts. Mit der Unterstützung vom Routinier Young Guru, der bekanntlich schon mit Notorious B.I.G. und Jay-Z zusammenarbeitete, und dem jungen, Hip Hop-erfahrenen Briten King Krule gelingt es Wiki, Hak und Sporting Life ein Panorama des Großstadtlebens zu entwerfen und gleichzeitig so ziemlich alle Entwicklungen des Hip Hop nachzuzeichnen, aufzunehmen und in ihren Sound zu integrieren. Die nervöse Highhead vergaloppiert sich fast, Soulgesang wird zerschreddert, hochgepitcht und geloopt, die Bassdrum kickt in die Magengegend und die Rap-Flows sind angenehm abwechslungsreich. Einflüsse kommen auch aus Dancehall und aktueller Bass-Musik, auf »Puerto Rican Judo« erschallt gar ein 90er-Jahre-Drum’n’Bass-Beat und dazu erzählt Wiki zusammen mit Gast-MC Wavy Spice tatsächlich eine Ghetto-Liebesgeschichte. Ansonsten sind die Texte nämlich recht verworren und oft etwas zu schwarz-malerisch. Sicher gibt es nach wie vor Polizeiwillkür, doch New York City ist eben nicht mehr die Kampfzone wie zu den Hochzeiten der Crack-Epidemie. »So It Goes« ist nicht gerade ein rundes Album, vielmehr eine Palette der Potenziale und Möglichkeiten des jungen Trios, die zeigt – wenn auch nur andeutungsweise –, dass Ratking das Zeug haben, auch über Kopfnicker-Kreise hinaus Fame einzustreichen.

So It Goes