Review

Alexia Coley

Keep The Faith

Jalapeno • 2014

Unerwartet organisch klingt es auf diesem Album aus dem Hause Jalapeno, das vor allem mit Beiträgen durch seine Aushängeschilder Lack Of Afro und Skeewif das Breakbeat Genre der Neuzeit maßgeblich mitgestaltet hat. Dieses mal finden sich diese Namen aber lediglich auf der Singleauskoppelung »Drive Me Wild« wieder, auf der ihre Remixe überraschend nah am Ausgangsmaterial sind. Tatsächlich so sehr, das man meinen könnte, sie hätten lediglich die bereits aufgenommenen Spuren neu gemischt. Und tatsächlich wurde in beiden Fällen das Arrangement des Originals weitestgehend beibehalten. Nur die Rhythmussektion wurde durch eine ebenfalls organische ausgetauscht. Anstatt ihnen aber nun Bequemlichkeit vorzuwerfen, muss man doch feststellen, dass ihre Neuauflagen funktionieren und dem Original auf ihre unverblümte Art und Weise eine gehörige Portion Respekt zollen. Denn was Alexia Coley mit ihrer Band zur Schau stellt, lässt das Vorhaben, einen Remix in Tanzflächenformat zu produzieren, hinfällig erscheinen. In gleicher Manier kriegen in »Jekyll & Hyde« oder »Mr Shady« sowohl ihre Verflossenen, wie auch tanzbereite Zuhörer ihr Fett weg. Wie ein Jungspund derart abgeklärt Lust aus ihren Verlusten filtert und diese zum Besten gibt, sei dahingestellt. Jedenfalls beherrscht Sie die Kunst des musiktherapeutischen Schwelgens und Hüftschwingens, wie wenige. So abgedroschen beispielsweise der Name des Titeltracks ist. Sie haucht diesem von Bon Chauvi ausgelutschten Satz wieder das Leben und den Sinn ein, die ihm innewohnen. Dieses Album scheint aus einer Zeit zu kommen, in der die Welt noch eine Scheibe war, und beweist, dass sie noch längst nicht so abgedreht ist, wie sie manches Mal scheint.

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