Review

Arctic Monkeys

AM

Domino • 2013

Was war damals eigentlich so schlimm daran, dass Josh Homme die Arctic Monkeys produziert? »Humbug« kam doch ganz nett als Album? Und überhaupt ist auf die Engländer doch noch am meisten Verlass, wenn es um spannenden Output mit Gitarre geht. Mit ihrer fünften Platte »AM« verhält sich das nicht anders. Die Wut hat sich längst verzogen. Brecher wie »I Bet You Look Good On The Dancefloor« oder »Brianstorm« finden sich nicht mehr im Angebot. Dafür ist der Groove von »AM« auch viel zu entspannt. »Knee Socks« pumpt fröhlich seine Melodie vor sich hin, bevor der ganze Song kurz absackt, nur um dann nochmal drückender und mit Josh Homme von den Queens Of The Stone Age zurückzukommen – aber nur ein kurzes Gastspiel. »AM« hat in seinen großen Momenten wie in »Arabella« deutlich mehr mit Blues zu schaffen. Die Arctic Monkeys reiften von Platte zu Platte und »AM« ist nun der nächste Höhepunkt in dieser Entwicklung. Statt direkt auf die Fresse zu gehen, wirbelt jeder Song ordentlich Dreck und Staub auf. »R U Mine?« ist die verzogene Nummer, die der Titel verspricht, während »Fireside« sich lummelig auf seinen Rhythmus verlässt. Das spielen die Herren um Sänger Alex Turner so herrlich runter, denn es ist mal vollkommen egal, was sich aktuell in Brooklyn oder Berlin abspielt. Die Arctic Monkeys marschieren einfach. Und daran wird sich hoffentlich nie was ändern.