Wer hätte gedacht, dass Walter Moers einst als Inspirationsquelle für Freiform-Clubmusik dienen würde? Dessen Buch »Die Stadt der träumenden Bücher« hat es DJn4 erkennbar angetan. Und so ist das Album »Tales Of Z« als Hommage an das Reich Zamonien und dessen Dichter Hildegunst von Mythenmetz, die Hauptfigur des Romans, zu verstehen. Da für Hildegunst, im Englischen Optimus Yarnspinner genannt, wiederum das »Orm« als Inspiration für die Dichtkunst dient, heißt die erste Nummer pflichtschuldig »The Orm«. Zamonische Verse reimen sich allem Anschein nach auf Acid, und im zweiten Track gibt es als weitere lyrische Beigabe noch eine Handvoll Trance-Elemente dazu. Überhaupt ist diese tönende Zukunfts- oder Fantasywelt erstaunlich stark von Einflüssen der 1990er Jahre durchzogen. Kurzweilig kommen diese Erzählungen daher, verspielt und verpeilt zugleich. Ob auf dem Weg eine neue Menschheit zu haben ist, wie der Pressetext vollmündig ankündigt, sei an dieser Stelle ebenso in Zweifel gezogen wie die Ernsthaftigkeit der Ankündigung selbst. Wer hinter dem Pseudonym DJn4, lässt sich im Übrigen lediglich mutmaßen steckt. Dass die Verweise auf Moers auf Englisch sind, spricht für jemanden aus dem englischsprachigen Raum, wobei auch das nicht zwangsläufig der Fall sein muss. Ein kleines, aber lustiges Rätsel. Tanzen ist möglich.
Tales Of Z