Vor zwei Jahren stellten Donato Dozzy und Sabla mit Crono ihr Gespür für elektronische Klänge im Raum unter Beweis – geradlinig und abstrakt, ideal für die Tanzfläche. Während Crono eher treibend daherkommt, ist die Fortsetzung Morpho etwas bedachter und in robuster Form arrangiert. Das in Rom ansässige Duo übersetzt die Essenz des italienischen Minimalismus in eine tiefe, organische bis groggyhafte Techno-Reise. In vier Kapiteln dekonstruieren sie Klänge und formen langsame Rhythmen, die sich stetig aufbauen und immer wieder von dichter Percussion getragen werden.
»Forma I« startet reduziert. Ein massiver Subbass und wenige Klangpartikel bilden das rohe Fundament für die weiteren Stücke. »Forma II« ist komplexer: Die perkussive Struktur bleibt trocken und minimalistisch, dröhnt jedoch intensiver mit einigen Clublichtblicken. Auf »Forma III« wird der Klang wieder weicher und flüssiger – dubbige Strukturen bewegen sich organisch durch den Raum, bevor sie sich auflösen. Dem finalen Stück »Forma IV« verleihen Tribal-inspirierte Elemente eine warme, fast rituelle Tiefe.
Morpho drängt sich nicht direkt auf. Es taucht auch nicht plötzlich auf. Vielmehr bilden sich Schritt für Schritt neue Impulse, die im Laufe der EP ein architektonisches Geflecht aus zerquetschten Techno-Halfsteps aufbauen. Morpho fungiert als subtiler Raum, in dem die Musik so körperlich ist, dass es wirkt, als wäre man selbst vor Ort.
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Porträt
Morpho
