Matthew Mondanile rief Ducktails anfangs als reines Nebenprojekt zu seiner Hauptband Real Estate ins Leben. Doch nach etwas unstrukturierten Veröffentlichungen mit größtenteils Songskizzen ist Ducktails spätestens seit dem letzten Album »The Flower Lane« zur vollwertigen Band geworden. Diesen Weg hin zum volleren Bandsound mit ausformulierten Songs geht »St. Catherine« konsequent weiter. Trotz breiterer Klangpalette mit schmachtenden Streichern, jazzigen Keyboards, Elektro-Drums und Background-Chören erinnert die melancholisch-unaufgeregte Grundstimmung dann doch oft an Real Estate. Vor allem aber durch Mondaniles luftigen, oftmals angeflangerten Gitarrenmelodien (z.B. im Titelstück) gelingt es Ducktails somit nicht so recht, aus dem Schatten der erfolgreicheren Gruppe zu treten. Das ist aber vielleicht auch weder sein Plan noch nötig, durchziehen doch alle elf Stücke die typische Verträumtheit und der lakonische Wohlklang, für den vor allem Real Estate so geliebt wird – wer weiß, vielleicht ja bald auch Ducktails noch etwas inniger. »Mondanileµ treibt es nur mit seiner Klang gewordenen Unaufdringlichkeit stellenweise etwas zu weit, so dass man sich richtig anstrengen muss, damit die Musik nicht zum Hintergrundrauschen wird.
In Listen
Aigners Inventur – Juli 2015
Kolumne
St. Catherine
