Review R&B und Soul

James Reese And The Progressions

Wait For Me: The Complete Works 1967-1972

Now-Again • 2020

Das Selbstverständnis von Eothen »Egon« Alapatt und seines Label Now-Again gleicht mehr und mehr eines musikalischen Archäologen. Mit »Wait For Me: The Complete Works 1967-1972« konnte jetzt der gesamte Schaffenszyklus der Formation James Reese & The Progressions zu Tage gefördert werden. Reese, einst als Produzent, Songschreiber, Bandleader sowie Posaunist aktiv gewesenes Multitalent aus Georgia, veröffentlichte nach einem Umzug in die Stadt Spartanburg (South Carolina) zwischen 1967 und 1972 über das kleine in Eigenregie geführte Label Najma Records eine Hand voll selbstfinanzierter Singles. Einen größeren Plattenvertrag unterzeichnete er allerdings nie und das Label gab auf. James Reese‘ Aufnahmen verschwanden im Nirwana und mit ihm seine Platten in den Händen obskurer Sammlerzirkel – bis jetzt. Bereits 2001 veröffentlichte Egon auf der Compilation »Funky 16 Corners« zwei der bekannteren Stücke Reeses: Das luftige »Let’s Go (It’s Summertime)« und das treibende Big-Band-Arrangement »Jody’s Freeze«. Erst jetzt aber ist das Gesamtwerk als Teil des Abonnement-Programms »Now-Again Reserve« erschienen. Die zusammengetragenen Stücke pendeln zwischen deepen Sweet-Soul-Balladen, vom Kitsch geküssten Instrumental-Variationen und angejazzten Funk-Fontänen. Das hat mal etwas vom prototypischen The J.B.’s-Kollektivismus und mal was von der Frontmann-Attitüde Marvin Gayes. Oft wird aber Reeses Jazz-Sozialisation deutlich. Noch im Jugendalter buchte ihn der Schulleiter für Auftritte in einem Nachtclub als Posaunist. Den zunehmend stärkeren R&B-Einschlag, den Reeses Spiel auch durch Tourbegleitungen für die Temptations unweigerlich annahm, gefiel ihm zunächst nicht. In dieser Zusammenstellung sind es aber gerade auch die Groove-Balladen, die Dank der zarten Gastvocals von Sängerin Rosalyn Foster herausstechen (»Throwing Stones«, »How Can I Make It«). Hinten raus fehlt der Bonus-LP aber ein wenig die Substanz. Hier erhält man zu wenigen Songs verschiedene Mixings der Instrumentals, bei denen lediglich die Bläser- und Streicher-Spuren isoliert wurden.

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