Die Fakten wurden in den vergangenen Wochen ausgiebig bekanntgegeben: der letzte Song der Beatles, genauer, der letzte, in dem sie alle mit eigenen, zu Lebzeiten gemachten Beiträgen vertreten sind. Und in dieser Klangqualität ermöglicht durch KI, da John Lennon Ende der Siebziger eine Songskizze hinterließ, die zu viele Störgeräusche enthielt, um verwendet werden zu können. George Harrison soll andererseits ohnehin nicht allzu viel Interesse an dem Material gezeigt haben, als man 1995 Fragmente von Lennon zu den Singles »Free As A Bird« und »Real Love« ausbaute. Jetzt gingen Paul McCartney und Ringo Starr zu zweit mit dem Material erneut ins Studio. Giles Martin produzierte und sorgte für Streicher. Das Ergebnis klingt gut. Auch die kleine Melodie, die um drei Töne kreist, hat ihre Qualitäten. Dass Lennons Text nicht zu seinen aussagekräftigsten gehört, kann man verschmerzen. Oder dass die um die paar Zeilen herumgebauten Teile mitunter etwas aufgefüllt wirken. Ein nachträglich rekonstruierter Beatles-Song ist eben doch etwas anderes als ein während des Bestehens der Band geschaffener. Wobei sogar unter denen nicht ausschließlich Großartiges zu finden war. Man kann sich daher freuen, dass es so noch einmal mehr von den Beatles gibt, und für die offen gehaltene Harmoniefolge der Strophe allein schon hat sich die Mühe gelohnt. Hinzu kommt, dass es ein weiterer postumer Triumph Lennons über seinen Mörder ist, selbst wenn er bloß vier Minuten dauert. Als B-Seite ein hochauflösender neuer Mix von »Love Me Do«.
Now & Then