Review

Tobias.

A Series Of Shocks

Ostgut Ton • 2014

»A Series Of Shocks« ist nach »Leaning Over Backwards« erst Tobias Freunds zweites Solo-Album unter eigenem Namen. Dabei ist er ist ein erfahrener Studiomusiker. Ab Anfang der 1980er Jahre arbeitete er lange Jahre als Engineer mit Frank Farian (Boney M, Milli Vanilli etc.), über dessen Musik man vielleicht einiges sagen kann, aber nicht, dass produktionstechnisch dort nicht professionell gearbeitet wurde. Später produzierte er eigene Musik u.a. als Metazone und Pink Elln und arbeitete zusammen mit Sieg über die Sonne, Ricardo Villalobos und Atom TM und produzierte und remixte elektronische Acts wie Efdemin, Cassy und Ellen Alien. Auf seinem zweiten Soloalbum beleuchtet Tobias. jetzt Techno von den unterschiedlichsten musikalischen Seiten. Es beginnt mit dem intro-artigen »Entire«, einer Zusammenarbeit mit Max Loderbauer, angesiedelt irgendwo zwischen spaciger Synthie-Ambientfläche und Steve Reich-Minimalismus. »Heartbeat« klingt genau so wie es heißt, ein straighter Vierviertelbeat wärmt die Hörer auf und stimmt ein auf den zweiten Track, der trotz nicht ganz so gerader Beats ebenfalls ordentlich nach vorne geht und durch die Betonung eigentlich unbetonter Taktteile die Musik noch ein wenig spannender macht. Das Album bleibt abwechslungsreich; straighte Tanzmusik wechselt mit dubbigen Nummern, die auch gut zuhause unter dem Kopfhörer funktionieren, drone-artigen Mustern, ambient chilligen Teilen und dem rockig hypnotischen »If«, das sogar an die Kölner Krautrocklegende Can erinnert.