Review

Wale

Ambition

Warner • 2012

Als Wale vor knapp 6 Jahren von Mark Ronson entdeckt wurde, galt er als Aushängeschild einer neuen, offenen HipHop-Generation, die sich musikalisch und thematisch kaum einschränken ließ. Sein, nach erfolgreichem Mixtape-Hustle, mittlerweile zweites Album, »Ambition«, verdeutlicht das Dilemma, in dem sich der, in Washington geborene Sohn nigerianischer Einwanderer mittlerweile jedoch befindet. Denn durch das gewöhnungsbedürftige Signing zu Rick Ross’ Maybach Music Imperium, mag zwar für beide eine geschäftliche Win-Win-Situation entstanden sein, aus künsterlischer Sicht bewegt sich Wale aber bereits seit einigen Jahren in der Sackgasse. Als mindestens überdurchschnittlichem MC gelingt es ihm nicht eine klare Linie erkennen zu lassen. Ist er nun bodenständiger Sneaker-Fan oder Jet-setender Rosé-Trinker, MMG-Spesen inklusive? Der vorzügliche Beatgeschmack, der Wale irgendwann vor seinem Debüt Attention Deficit abhanden gekommen ist, weicht hier wieder unspektakulärer Standard-Ware. Obwohl Wale doch, durch das neue renomierte Label, sogar öffentlich eine Abkehr von C-Ware Instrumentals versprach. Zu vorhersehbar klingen die Beats und die anbiedernden Refrains, die vielleicht neue Käuferschichten generieren, der musikalischen Integrität Wale’s aber eher einen faden Beigeschmack verpassen. So geraten seine hoch gesteckten Ambitionen, gerade in Zeiten von Free-Mixtapes und massig kostenloser Musik, zu einer faden Ansammlung halbgarer Songs von einem aufstrebenden, talentiertem MC, der leider nur auf dem Titeltrack wirklich Relevantes zu erzählen hat.

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Ambition
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