»Vibrações De Prata«, silberne Schwingungen, verheißt der Titel dieses Albums, das im Programm des Lissabonner Labels geradezu schockierend ätherisch klingt. Bislang war Principe Discos eher für harte, oft gebrochene Beats bekannt, die aus den Vorstädten der portugiesischen Hauptstadt kommen, wo vor allem die Nachfahren der Einwanderer und Einwanderinnen aus den ehemaligen Kolonien leben – der Begriff Getto ist da nicht zu tief gestapelt.
XEXA nennt sich eine junge Musikerin aus Lissabon mit Wurzeln Sao Tome und Principe und Studienjahren in London in ihrer Vita. Dort, in London, begann sie auch die Arbeit an diesem wunderschönen Album, das gleichermaßen die »Fourth World«-Ideen von Jon Hassell und Brian Eno aufgreift, wie es eigene Wege in schimmernden Klanglandschaften sucht. Warm pulsierend, rhythmisch komplex, im neunminütigen Finale mit traumhaft versponnenen, dunklen Untertönen, aber eben ganz ohne die schweren Beats ihrer Label-Kollegen und -Kolleginnen. Ein Album zum intensiven Hören, keins für den Tanzboden.
Vibrações De Prata