In diesen unseren ultra-referenziellen Zeiten, in denen im Pop jegliche Musik eigentlich nur ein Konglomerat bereits existierender Musik ist, haben es Bands oft schwer, sich zwischen den vielen Bezügen und Inspirationsquellen ihre Eigenständigkeit erst einmal aufzubauen und diese dann zu bewahren. Auch die inzwischen wieder zum Duo John Pelant und Micky Alfano geschrumpften Night Moves lassen auf ihrem zweiten Album »Pennied Days« die verschiedensten Einflüsse durchklingen: Ihr eleganter Westcoast-Pop lässt sowohl an das Debüt von MGMT denken (»Carl Sagan«), weckt aber auch Erinnerungen an den etwas überproduzierten Psych-Country ihrer Anfänge um das Jahr 2009 (»Leave Your Light On«) oder die elektro-poppigen Flaming Lips der Yoshimi-Ära. An anderer Stelle werden gar Stadion-Rock-Klischees zwischen Bruce Springsteen und U2 bedient, doch insgesamt gelingt es der Band aus Minneapolis, Minnesota recht überzeugend, aus all diesen diversen Versatzstücken tatsächlich einen konsistenten, eigenen Klangkosmos zu erschaffen. Zusammen mit Produzent John Agnello, der Ecken und Kanten manchmal etwas zu sehr weggeschliffen hat, versammeln Night Moves hier jedenfalls neun Songs, die an der Oberfläche eingängig und optimistisch klingen, aber darunter auch eine dunkle Melancholie verbreiten. Im Zeitalter der musikalischen Bricolage ist »Pennied Days« ein durchaus reifes, stilsicheres und vor allem eigenständiges Album geworden.

Pennied Days Limited Edition