Review

Wild Beasts

Smother

Domino • 2011

Mit ihrem dritten Album Smother , arbeiten die vier Männer aus Kendal weiter an ihrer eigenen Version von Indie-Pop. Gerade das Falsett des Sängers Hayden Thorpes wird dabei immer wieder als charakteristisches Merkmal herausgehoben. Dabei ist Thorpes’ Stimme nicht so schmerzgedrängt wie die eines Antony Hegarty’s, aber genau so Vielseitig in all ihrer geraunten Weichheit. Auf dem letzten Album Two Dancers nutzte er sein Gesangstalent, um den pulsierenden Sound einer Indie-Disko voranzutreiben. Diesmal führt das Spiel mit den Tonlagen dazu, den Hörer mit in dunkle Tiefen zu nehmen, für einen kurzen Moment im Lichten dahinplätschernd zu verweilen, ihn dann aber wieder mitzureißen. Was hier in beschriebener Form sehr dynamisch klingen mag, geschieht auf dem Album in eher bedachter Geschwindigkeit. Der Opener Lion’s Share ist gleich das beste Beispiel für den Sound der Platte. Ein einfacher, pulsierender Synthbass, wird von Thorpes beruhigt und dann vom Piano mit großen Emotionen bedacht. Und dieses Konzept wahrt sich die Band auf dem ganzen Album. Nie werden hier stürmische Gitarrenriffs ausgepackt oder wilde Refrains gesungen. Die ruhige, oft minimalistische Instrumentierung gepaart mit Thorpes’ Fähigkeit, nahezu flüsternd Emotionen vermitteln zu können, ist wohl die größte Stärke dieser Platte. Die Briten schaffen es mit sanftem, sensiblen Griff den Hörer letztendlich doch zu packen.

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