Review

Harmonious Thelonious

Plong

Bureau B • 2020

Seine Musik unter dem Moniker Harmonious Thelonious umreißt Stefan Schwander auf der für das Projekt eigens eingerichteten Website wie folgt: »american minimalists vs. african drumming vs. european sequencing«. Klingt nicht sonderlich konkret, sondern offen für Experimente auf Künstler- und großzügigen Interpretationsspielraum auf Hörer*innenseite. Seit 2008 existiert das Projekt, mit »Plong« erscheint nun eine neue LP des Düsseldorfers aus dem Salon-Des-Amateurs-Dunstkreis, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, mehrere kontinentale Zugänge zur Musik zu verschmelzen. Das Ergebnis klingt dabei nicht nennenswert anders als sonst: Hypnotisch, teilweise fesselnd und phasenweise wie eine organische Ode an die Monotonie. »Plong« bleibt dabei zu jeder Zeit kredibil, behandelt die musikalischen Traditionen, bei denen es sich bedient, mit Behutsamkeit und Respekt. Schwander produziert seine Tracks nicht mit der schillernden Schrulligkeit, die sein Düsseldorfer Kollege Bufiman für sich gepachtet hat, Melodischeres als das ansprechende »Interpretation de Reve« gibt das Album nicht her. Das anschließende »The Roller« illustriert besser, was Harmonious Thelonious ausmacht: Das Waten im Morast aus schwerfälligen, psychedelischen Klangteppichen, in diesem Fall mit mächtig Reverb und analogem Rauschen versetzt. Die Tanzfläche bleibt dabei aber stets im Blick, Selbstzweck ist hier nichts, der Zugang trotzdem erschwert. Eine Platte, die ein paar Durchgänge und möglicherweise miterlebte Live-Sets braucht, bevor sie ihre Wirkung entfaltet.