Jahresrückblick 2019 – Top 50 Reissues

02.12.2019
Auch 2019 haben uns fleißige Plattenlabels Musik von gestern für ein besseres Morgen zur Verfügung gestellt. Wir haben 50 Schallplatten herausgesucht, die uns besonders in Erinnerung geblieben sind.
Uff. Die Vergangenheit macht weiterhin von sich reden. Kommt es uns nur so vor oder gab es 2019 nochmal mehr Reissues zu feiern als zuvor in diesem Jahrzehnt? Das zeichnete sich schließlich dadurch aus, Discogs-Mediane zu begradigen und einigen untergegangenen Stimmen zu neuem Ruhm zu verhelfen. Hätten wir jemals die Tuareg-Protestsongs von Abdallah Ag Oumbadougou gehört, wenn Sahel Sounds sich der Sache nicht angenommen hätte? Oder Coils Soundtrack zu einem Aufklärungsfilm für junge Homosexuelle, wenn es Musique Pour La Danse nicht gäbe? Wäre Akiko Yanos Frühwerk für immer im Schatten von Yello Magic Orchestra vergammelt, obwohl sie Hosono und seine Buddys überhaupt erst groß gemacht hatte? Ist diese Welt nicht eine bessere, jetzt, da wo wir wieder zu Akofa Akoussah und Rupa schwoofen können? In der wir zum Morgentee Maleem Mahmoud Ghania & Pharoah Sanders hören können? Genau. Nicht immer sind die Anlässe dafür so schön wie die Musik an sich – Mark Hollis musste erst sterben, damit der Weg für die Neuauflage seines monumentalen, einzigen Albums geebnet wurde, Jóhann Jóhannssons legendäre Alben derweil werden nach und nach neu aufgelegt. Dennoch: In musikalischer Hinsicht gibt es allerdings genug Grund zur Freude. 50 Gründe sogar – wir haben sie für euch zusammengesammelt.


A Produce
The Clearing
All Night Flight • 2019 • ab 20.99€
Nebenberuflich veröffentlichte Barry Craig als Mitbetreiber des Tape-Labels Trance Port Tapes streng esoterische Musik, hauptberuflich machte er selbst welche und nennt sich dabei A Produce. The Clearing wurde im Jahr 1988 veröffentlicht, 2008 über Trance Port als CD neu aufgelegt und 2019 endlich richtig verstanden. New Wave, Synthie-Gegniedel, ratternde Industrial-Rhythmen und New-Age-Blümchen im Knopfloch: Alles drin und dran, jetzt endlich für die Ewigkeit konserviert. Kristoffer Cornils

Abdallah Oumbadougou
Anou Malane
Sahel Sounds • 2019 • ab 18.99€
»Anou Malane« trägt die bizarre, unschuldige Schönheit zweier sich grüßender Busfahrer in sich. Als eines der ersten Alben, bei denen die Tuareg-Gitarre im Vordergrund steht, ist die erste und einzige LP von Abdallah Ag Oumbadougou aus dem Jahr 1995 auch ein zeitliches Dokument, das die politische und kulturelle Emanzipationsbestreben der Tuareg in swingenden Grooves einfängt. Ohne Oumbadougou keine Tinariwen, ohne Oumbadougou kein Mdou Moctar, ohne Sahel Sounds keinen Schimmer davon, welcher Sound die 1990er Jahre in Westafrika prägte. Kristoffer Cornils

Akiko Yano
Iroha Ni Konpeitou
Wewantsounds • 1977 • ab 31.99€
Akiko Yano schmeißt sich in einen roten Jumpsuit, grätscht die Beine und schultert einen Plastik-Delfin. Klar, den Pitch für’s Albumcover hätten wir alle gern gehört. Stattdessen sorgt Wewantsounds mit den Reissues ihres Frühwerks dafür, dass sich die Japanerin auf »Iroha Ni Konpeito« wieder hinters Fender Rhodes klemmt, mit Hosono rangelt und den Funk mit Suzuki von Happy End aushandelt. Christoph Benkeser

Akofa Akoussah
Akofa Akoussah
Mr Bongo • 2019 • ab 22.99€
In Stimmen kann man sich verlieben. Bei Julie Akofa Akoussah besteht erhöhte Gefahr. Die »Queen of Togo music« braucht dabei nicht viel mehr zu tun als »La-la-laa-la-la-laa-laa-laa« zu singen. Leider ist »Akofa Akoussah« von1976 ihr einziges Soloalbum geblieben. Neues kann von der 2007 gestorbenen Sängerin nicht mehr kommen. Mr Bongo sei dank, dass man diese eine halbe Stunde mit ihr so oft verbringen kann, wie man will, vom schlichten Chanson bis zum psychedelischen Afrobeat. Tim Caspar Boehme

Alice Coltrane
Radha-Krshna Nama Sankirtana
Antarctica Starts Here • 1977 • ab 27.99€
Gospel und Hindu-Gesänge, Jazz und Ashram-Feeling: »Radha-Krsna Nama Sankirtana« von 1976 ist ein weiterer Übergangsbaustein in der Diskografie Alice Coltranes und markiert gemeinsam mit Alben wie »Transcendence« einen Knick in ihrer Karriere als Jazz-Musikerin, der sowohl persönliche wie spirituelle Gründe hatte. Dass die nicht unbedingt die schönsten waren, ist dem Miteinander aus Hare-Krishna-Chants, Sitar-Klängen und Harfen-Gewirbel allerdings nicht anzuhören. Und dass Alice Coltrane nicht vergessen hatte, wie so eine nudelige Orgel-Jam-Session klingen muss, macht »Om Namah Sivaya« deutlich. Kristoffer Cornils

BGM
Back Ground Music
Studio Mule • 1980 • ab 24.99€
Firstcomefetischisten fluchten, Nichtboomer jubilierten: dieses Jahr begann die lizenzierte Aufarbeitung von Vanity Records, dem Le Corbusier unter den DIY-Labels. Neben dem Normal Brain Album ist »Back Ground Music« wahrscheinlich der wichtigste Longplayer auf dem japanischen Fetisch-Label, eine ungeheuer störrische Ansammlung vertrackter Kraut-Jams, hierbei allerdings in der Attitüde schon explizit technoider als bei Can und Konsorten und immer noch eine Blaupause für Bandcamp. Florian Aigner

Blackout
Dreamworld
Sic • 2019 • ab 34.99€
Sic Records beackern genau den Markt, der bisher immer noch ridikulös brach lag: Memphis Rap, klassisch oder obskur, Hauptsache endlich auf Vinyl und irgendwann zwischen 1993 und 1998 entstanden. Blackouts »Dreamworld« taucht hier auf, weil es vielleicht der kohärenteste Re-Release ist, klassisch in seinem 808-Minimalismus und der morbiden Grundstimmung, aber eigentlich könnten hier genauso gut Skinny oder Shawty Pimp erwähnt werden. 2020 noch Tommy Wright III und die Messe ist gelesen. Florian Aigner

Bourbonese Qualk
Laughing Afternoon
Platform 23 • 2018 • ab 19.99€
Es gibt eigentlich kein Bourbonese Qualk Album, das man sich ohne Aufwandsentschädigung allzu oft am Stück anhört, »Laughing Afternoon« vielleicht ausgenommen. Das liegt daran, dass hier Post Punk und Dub als Referenz hier noch so deutlich Struktur geben, dass Noise und Nihilismus noch kontrapunktuell eingesetzt werden anstatt zu dominieren und »Idiot Pain« als Anker insgeheim einer der zwanzig besten Songs der Achtziger ist. Florian Aigner

Charles Ditto
In Human Terms
Telephone Explosion • 1987 • ab 21.99€
»In Human Terms« ist auch ein Stück weit Technologiegeschichte, denn der junge Texaner Charles Ditto, damals 32 Jahre alt, hat sich die besten elektronischen Gerätschaften seiner Zeit (Roland DX7, Roland MKS-20, Roland MKS-80, Sequential Circuits Profit 2000, und einen Macintosh SE) zugelegt und auf deren Basis 1987 diese zehn Stücke aufgenommen. Ditto hat sich dabei einfach ein paar Genre genommen und diese dann übersetzt: »Pop«, »Urban«, »Rock«, »Western«, ein Waltzer, eine Hymne, ein Weihnachtslied. Alles drauf. 30 Jahre später gibt’s das nun wieder via Telephone Explosion auf Schallplatte zu hören. Und die Musik funktioniert heute besser denn je: melodisch, rhythmisch, minimal, und vertrackt genug, um auch noch in 30 Jahren zu gefallen. Sebastian Hinz

Coil
Theme From The Gay Man's Guide To Safer Sex Purple Vinyl Edition
Musique Pour La Danse • 2019 • ab 22.99€
Der Titel ist schon mal eine Ansage. Auch mit der Musik auf »Theme From The Gay Man’s Guide To Safer Sex« wussten Coil auf ihre Weise zu provozieren. Die Post-Industrial-Schwarzmagier haben für diesen einst verschollenen Soundtrack von 1992 auf fast alles Bleischwere verzichtet und bieten dafür stimulierende Balearic-Ströme und Ausflüge in die David-Lynch-Jazzlounge. Und das grandiose »Nasa-Arab« gibt es hier endlich wieder auf Vinyl. Könnte unter Umständen auch heteronormative Hörer ansprechen. Tim Caspar Boehme

Daso
Meine Idee
Spectral Sound • 2007 • ab 11.99€
Pro Jahr werden vermutlich Millionen von Techno-Tracks produziert und hunderttausende veröffentlicht. Die wenigsten überleben eine Woche in den Beatport-Charts und nur ein paar die jeweilige Saison, für die sie gemacht wurden. »Meine« von Daso aber bleibt für immer, wie der Tod des Produzenten leider nur umso deutlicher machte. Fast acht Minuten lang zieht das Stück noch jedes emotionale Register, ohne jemals zu direkt oder zu druff zu werden. Hoffnung, Entmutigung, Melancholie, Absturz und Neubeginn: alles drin. Und 2019 noch notwendiger als je zuvor. Kristoffer Cornils

David Chesworth
Layer On Layer
Chapter Music • 2019 • ab 21.99€
David Chesworth ist der australische David Byrne. Ok, phasenweise ist er auch der australische Roedelius, aber »Layer On Layer« zeigt Chesworth 1981 eindeutig beeinflusst von den Pop-Möglichkeiten, die Byrne bereits aufgezeigt hat, aber immer mit der Gewissheit jede Harmonie jederzeit ad absurdum führen zu dürfen. Das erklärt vielleicht auch warum es fast 40 Jahre gedauert hat, bis man für »Layer On Layer« nur noch zweistellige Summen ausgeben musste. Florian Aigner

DJ Screw
Stressed Out
Sic • 2019 • ab 35.99€
»Stressed Out« ist das bekannteste DJ Screw Tape. Es ist 2019 auf Vinyl erschienen. Wer nach diesen beiden Sätzen nicht 180 Puls hat, ist hier falsch. Florian Aigner

Ebo Taylor, Pat Thomas & Uhuru Yenzu
Hitsville Re-Visited
Mr Bongo • 1982 • ab 22.99€
Den besten Call-and-response-Gesang des Jahres bieten Ebo Taylor Pat Thomas und Uhuru Yenzu auf ihrer gemeinsamen Platte »Hitsville Re-Visited«. Besonders toll ist es, wenn Pat Thomas und seine Mitstreiter sich im Wechsel »Uhuru« zurufen. Highlife von Experten aus Ghana und von 1982, unverändert groß. Jetzt müsste man bloß noch den ghanaischen Text verstehen: Was sagen die bloß? Tim Caspar Boehme

Ernest Hood
Neighborhoods
Freedom To Spend • 2019 • ab 30.99€
Der Private-Press-Fetisch der Reissue-Industrie bringt nicht immer genial-dilettantische Etüden zum Vorschein, Ernest Hood allerdings ist eine wichtige Neuentdeckung: Verfechter der Sterbehilfe, passionierter Zitherspieler und Ambient-Vorreiter-aus-Versehen. »Neighborhoods« entsteht nach einer Polio-Erkrankung, die Ernest Hood fast getötet hätte. Er sitzt im Rollstuhl, kann nicht mehr Gitarre spielen, immerhin aber den Vierspur-Recorder und die Synthies bedienen. Das Ergebnis ist so lebensbejahend wie er selbst, erscheint 1975 und geht unter – bis zu diesem Jahr. Kristoffer Cornils

Fairuz
Wahdon
Wewantsounds • 1978 • ab 33.99€
Es mangelt nicht unbedingt an Neuauflagen der zahlreichen Alben von der libanesischen Sängerin Nuhad Haddad alias Fairuz , mit »Wahdon« haben WeWantSounds allerdings eine der besten LPs aus ihrer Karriere neu aufgelegt. Dass der Libanon 1978 vom Disco-Fieber nicht verschont blieb, zeigt »Al Bosta«, während das Titelstück die tränenreichste, von den bittersüßesten Streichern begleitete Soul-Ballade seiner Zeit war. Unter den ganz größen Gefühlen hat Fairuz es selten gemacht, wirklich selten aber klang sie dabei dermaßen grandios. Kristoffer Cornils

Fernando Falcao
Memoria Das Aguas
Optimo Music Selva Discos • 1981 • ab 24.99€
Als Künstler lebt es sich in einer Diktatur gefährlich. Ich meine, Gilberto Gil und Caetano Veloso mussten für ihre Dienste an der Verbreitung von Tropicalia unter Diktator Artur da Costa e Silva ins Gefängnis, dann ins Exil. Dort war auch Fernando Falcão, Ende der 1960er Jahre ein designierter Bombenbauer, Student, Dichter, Visionär. Er ging nach Paris und lernte einiges über die Freiheit der Kunst. Es folgten zwei Alben: »Memorias Das Aguas« (1981) und »Barracas Barrocas« (1987). Beide wurden in diesem Jahr von Optimo Music’s Selva Discos wiederveröffentlicht. Beide sind toll (nur der Umstand, das wir uns für eins hier entscheiden mussten, lässt den Scheinwerfer diesen Augeblick auf dem Debüt stehen), beide erzählen ganz viel über ihre Entstehungszeit, über ein Damals, als die Freiheit noch nicht selbstverständlich war, sondern ein (auch künstlerischer) Akt der der Selbstermächtigung. Aufregend, gefährlich, wertvoll. Sebastian Hinz

Gramm (Jan Jelinek)
Personal Rock
Faitiche • 1999 • ab 21.99€
Jan Jelinek war seiner Zeit schon immer voraus und hat deshalb mehr als alles Recht, sein Frühwerk neu aufzulegen: Immerhin besteht jetzt die Chance, dass die Leute dessen Großartigkeit endlich zu raffen wissen. Zum 20. Jubiläum hat Jan Jelinek »Personal Rock« unter seinem Pseudonym Gramm neu aufgelegt und tatsächlich stellt diese clickende und cuttende Minimal-Dub-Techno-Platte noch immer alles in den Schatten, was sich heutzutage so der Dancefloor-Deepness verschrieben hat. Kristoffer Cornils

Grouper
Aia: Alien Observer
Kranky • 2011 • ab 27.99€
Die Musik von Grouper war so etwas wie das Grundrauschen dieses Jahrzehnts, white noise in Zeiten der allgemeinen Überspanntheit. Ein Quell der Ruhe einerseits, ein Ausdruck von Schmerz und Einsamkeit andererseits. »A I A: Alien Observer« und »A I A: Dream Loss« stellten 2011 der monumentale Startschuss für diese Symbiose dar und bedeuteten den endgültigen Durchbruch für Liz Harris. Musik wie aus kryptischen Träumen, die wir selbst ein Jahrzehnt weiter noch nicht entschlüsselt haben werden. Harris bleibt auf immer die kryptische Königin eines Genres, das sie selbst erfunden hat. Kristoffer Cornils

Grup Dogus
Grup Dogus
Ironhand • 2019 • ab 20.99€
In den letzten Jahren, vor allem aber in diesem, rückte anatolischer Pop und Rock wieder ins Rampenlicht. Es gibt mehr als einen Grund, da gut hinzuhören, wie auch das über Ironhand Records besorgte Reissue von Grup Doğuş-Material aus den frühen 1970er Jahren zeigte. Während die Bundesrepublik zur Pennälerlyrik von Patschuli-Suchtis wie Novalis dahinschmolz, brachten vier Gastarbeiter mit ihren Interpretationen anatolischer Klassiker die Hammondorgel zum Schwitzen. Eine irrwitzige Energie, wie in den Kaltland-Siebzigern unübertroffen ist. Kristoffer Cornils

Horace Tapscott
The Call
Outernational Sounds • 2019 • ab 22.99€
Nach 40 Jahren neuaufgelegt, Horace Tapscotts »The Call«. Im Los Angeles der 1960er und 1970er Jahre gehörten Tapscott und sein Pan-Afrikan Peoples Arkestra zu den absoluten Stützen der grassroots Jazz-Szene der Stadt, im Kanon gehört der Mann definitiv eher zu den Unsung Heros. »The Call« liegt eine Dringlichkeit zu Grunde, die diese Schicksal antizipiert, ungestüm, und niemals zu Entschuldigungen oder Kompromissen bereit. Philipp Kunze

Jeff Majors
For Us All (Yoka Boka)
Invisible City Editions • 1986 • ab 27.99€
Hach, wie er sich da schon an seine Harfe schmiegt der Jeff Mayors. Für alle, denen der Musiker nichts sagt, ein kurzes Nuff Said: Er war Schüler von Alice Coltrane. Sein »For Us All (Yoka Boka) paart deren Spiritual Jazz mit Linn Drums. Man empfängt das Album am besten in einen Sari eingewickelt, high on Nag Champas. Philipp Kunze

Joanna Brouk
The Space Between
Numero Group • 2019 • ab 27.99€
Joanna Brouk – The Space Between Man sagt, Schönheit komme in den verschiedensten Formen. Vielleicht gibt es aber auch nur genau eine Form der Schönheit. Und man hört sie hier, genau hier, im titelgebenden Stück für Johanna Brouks »The Space Between«. Die 2017 verstorbene Poetin und Musikern Johanna Brouk findet in ihren minimalistischen Kompositionen den vielzitierten Riss, der das Licht hineinlässt, manchmal ist die Erlösung nur eine Reissue entfernt. Philipp Kunze

Jóhann Jóhannsson
Fordlandia
4AD • 2019 • ab 28.99€
Ein Verlust wie der von Jóhann Jóhannsson lässt sich von keinem noch so schmucken Reissue aufwiegen. Während die Deutsche Grammophon eine lieblos aufgemachte Neuauflage nach der anderen auf die Resterampen schmeißt, schaltet sich immerhin auch 4AD ein und bringt Jóhannssons ultimatives Album neu heraus: »Fordlandia« perfektionierte den Balanceakt zwischen Wellenbrecherpathos und orchestraler Fragilität, welcher die späteren Soundtrack-Arbeiten des Isländers so besonders machten. Eine Jahrzehnt-, nein, Jahrhundertplatte. Kristoffer Cornils

Karen Marks
Cold Cafe
Efficient Space • 2019 • ab 14.99€
Den besten Break-Up-Song aller Zeiten, Karen Marks 1981er »Cold Café«, gibt es jetzt auch auf Vinyl 12inch. Efficient Space liefert dazu noch den Rest der Discographie der Australierin mit: Zwei weitere Songs und eine Demo. Drum-Machines und Müdigkeit, genau der richtige Shit, um der Welt zu begegnen. Philipp Kunze

Konstruktivists
Glennascaul
Dark Entries • 1985 • ab 27.99€
No guitars. No Fairlights. Stattdessen schließt sich GM Wallis als Konstruktivits 1985 mit Chris Carter im Studio ein und kreiert das vielleicht Club-freundlichste Album aus der gesamten Industrial-Blase. »Glennascaul« klingt nach Sheffield und London, denkt aber Derrick May stellenweise auch schon mit. Natürlich über Dark Entries wiederveröffentlicht und natürlich essentiell. Florian Aigner

Laurie Spiegel
The Expanding Universe
Unseen Worlds • 1980 • ab 40.99€
Das Universum dehnt sich weiter aus. Für eventuelle Platznöte der Menschheit in der Zukunft eigentlich eine gute Nachricht. Bei der Synthesizerexpertin Laurie Spiegel heißt das auf »The Expanding Universe« dass auch das Universum ihrer rohen, unbehauenen Computerklänge wachsen kann. Potentiell unendlich. Sogar ganz konkret: Aus ihrer einen Platte von 1980 sind im Reissue dieses Jahr ganze drei Scheiben geworden. Eine Bereicherung der langsamen Art. Tim Caspar Boehme

Loredana Berte
Streaking
Vinyl Magic • 1974 • ab 24.99€
Es war im Jahr 1974, als Loredana Bertè den Post-Punk erfand: »Ti Piacerebbe«. Als sie Glam Rock out-glam-rockte: »La porti la maglia«. Als sie in unter drei Minuten Klaus Schulze und der gesamten Riege der Breitbein-Rocker den Vogel zeigte: »Fare l’amore«. Als sie Saâda Bonaire vorauseilend die Idee mopste: »Marrakech«. Als sie mit einem Streich Pink Floyd überflüssig machte und die baldige Ankunft von Kate Bush verkündete: »Il tuo paltoscenico«. Und 2019 dürfen wir das und obendrauf noch das Leben einer der umstrittensten italienischen Sängerinnen aller Zeiten neu entdecken. Das ist doch wundervoll. Kristoffer Cornils

Maleem Mahmoud Ghania & Pharoah Sanders
The Trance Of Seven Colors
Zehra • 2019 • ab 27.99€
Zwei GANZ GROßE auf einem Album, Gnawa-Mann Maleem Mahmoud Ghania und Saxophon-Mann Pharoah Sanders zusammen für die Musik, für dich, für eine bessere Welt. »The Trance Of Seven Colors« gab es zu lange nur auf blöder CD, dank dem neu gegründeten deutschen Label Zehra gibt es diese Bewusstseinserweiterung jetzt endlich auch auf Schallplatte. Philipp Kunze

Mark Hollis
Mark Hollis
Polydor • 2019 • ab 28.99€
Talk Talk waren erst sehr laut und dann ganz leise. Als Mark Hollis sieben Jahre nach dem letzten Album seiner Band eine LP mit acht Solo-Stücken veröffentlichte, waren sie bereits verschwunden. Das auch ist das so nüchtern betitelte »Mark Hollis«: ein Monument des Verschwindens. Jeder noch so leise Ton singt einen Abschieds-Blues, jeder Akkord löst sich nach Sekunden in nichts auf. Zurück bleibt eine vage Erinnerung an diese Stimme, in der Leid und Lust unentwirrbar verheddert schien. Und seit diesem Jahr ein noch viel dringlicheres, tiefgreifenderes Gefühl der Melancholie. Kristoffer Cornils

Michael O Shea
Michael O Shea
Allchival • 1982 • ab 22.99€
Die Geschichte ist eine lange. Und sie lohnt sich. Aber hier ist die falsche Stelle, um sie zu erzählen. Kurz: Michael O’Shea entschied sich fürs Nomadentum, baute sich ein eigenes Instrument, und 1982 kam sein selbstbetiteltes Album raus. Dieses Jahr wurde es neu aufgelegt. Irgendwo zwischen Folk, Prog, Jazz und irgendwie auch Elektronik, ist »Michael O’Shea« ein gänzlich unwahrscheinliches Album, für das damals, hätte es schon Internet gegeben, Bandcamp erfunden worden wäre. Philipp Kunze

Michael Stearns
Planetary Unfolding
Emotional Rescue • 1981 • ab 19.99€
Michael Stearns’ Comeback war ein schleichendes, geholfen haben auf dem Weg unter anderem Compilations wie »I Am The Center« auf Light In The Attic und schlussendlich Emotional Rescue Die brauchten zwar eigenen Angaben zufolge sechs lange Jahre, um den US-Amerikaner zu einem Reissue von »Planetary Unfolding« zu bewegen, dürfen sich nun aber zufrieden über ihr Werk mit einem Bachblütencocktail auf den Diwan legen und für 52 Minuten der Erde bei ihrer Ausdehnung zuhören. Wir alle sind eingeladen, daneben ist immer noch ein Sitzsack frei. Kristoffer Cornils

Nahawa Doumbia
La Grande Cantatrice Malienne Volume 1
Awesome Tapes From Africa • 2019 • ab 21.99€
2011 wurde aus dem Blogger Brian Shimkowitz ein Labelbertreiber. Awesome Tapes From Africa eröffnete ihren Reigen damals mit »La Grande Cantatrice Malienne Vol.3«. Vielleicht die roheste, unmittelbarste afrikanische Musik überhaupt. Und schlappe 8 Jahre später, Nahawa Doumbia ist kein Geheimtipp mehr, erscheint nun »La Grande Cantatrice Malienne Vol.1«. Es ist keinen Deut schlechter. Meistens nur begleitet von ihrem späteren Ehemann N’Gou Bagayoko an der Akustikgitarre lässt der Gesang von Nahawa Doumbia ihr von Kriegen gebeuteltes Land für einen Moment einfach leben. Sebastian Hinz

Nef
Mais Alors !!?... C'Est a L'Envers
Ici Bientot • 1983 • ab 21.99€
1983 auf einem 8-Spur-Rekorder aufgenommen und dann in Eigenregie vertrieben. Ein Teil der Erstpressung wurde fehlerhaft produziert, weitere Exemplare bei einer Lagerüberschwemmung zerstört. »Mais Alors!!?… C‘Est a l‘Envers«, das Debüt der Franzosen von Nef, hat sich ins Zeug gelegt 35 Jahre später unter Plattensammlern das Prädikat »ultra rar« zu verdienen. Dabei hätte die Platte auch Anfang der 1980er Jahre schon die Chance gehabt in den Kanon der Musikgeschichte aufgenommen zu werden, so als Bindeglied zwischen Tangerine Dream und Jean Michel-Jarre, zwischen Progrock und Musique concréte, als Vorwegnahme von Yann Tiersen, Odot Lamm, Air vielleicht. Diese Platte hat so viel an ungewöhnlicher Instrumentierung (Akkordeon, Harmonium, mit Geigenbogen gespielte Gitarren, Heizkörper), zuckersüßen Melodien, cineastischen Einfällen. Doch die Geschichte lief anders: So musste sich 2019 extra das Label Ici Beintot gründen, damit diese Platte wieder gehört werden kann. Sebastian Hinz

Rob
Funky Rob Way
Analog Africa • 1977 • ab 28.99€
Als ich zur Schule ging, war mein Taschenrechner von Texas Instruments. Ich habe ihn am Anfang geliebt und am Ende gehasst, doch das ist eine andere Geschichte. Was mir bis zu diesem Jahr nicht klar war, dass Texas Instruments Ende der Siebziger einen Sprechautomaten herstellt. Speak & Spell hieß das Ding und nicht nur Kraftwerk haben das Gerät benutzt. Auch der japanische Künstler Yukio Fujimoto, der auf Basis dieses Automaten (der dann die Worte M-U-S-I-C oder D-A-D-A buchstabiert) und paar Instrumenten aus dem Korg-Gerätepark im Jahr 1981 das Album »Lady Maid« aufnahm. Das war bis WRWTFWW es im März wiederveröffentlichte überhaupt nicht mehr zu finden – und so haben wir wieder einmal gar nicht gewusst, was uns gefehlt hat, bevor wir dieses Schallplatte endlich hören durften. D-A-N-K-E. Und jetzt zurück zu meinem Mathe-Trauma… Sebastian Hinz

Notchnoi Prospekt
Health Resorts Of The Caucasus
Gost Zvuk • 2019 • ab 25.99€
Als ich Health Resorts Of The Caucasus das erste Mal in den Youtube-Feed gespült bekomme, gehe ich noch von einem Hoax aus, zu perfekt konstruiert passen Entstehungsgeschichte und Ästhetik in den Zeitgeist, aber offenbar gibt es diese Inselalben immer noch. Notchnoi Prospekt ist ein Fund so surreal wie Vladimir Ivkovics Suba-Archiv und der beste Beweis, dass selbst der eiserne Vorhang gegen globale Rhythmen machtlos war. Florian Aigner

Renaldo & The Loaf
Songs For Swinging Larvae / Songs From The Surgery
Editions Mego • 2019 • ab 27.99€
In dem Jahr, in dem Monty Python ihren 50. Geburtstag feiern, darf auch mal eine derart albernes Reissue wie »Songs For Swinging Larvae / Songs From the Surgery« von Renaldo & The Loaf in die Bestenliste hinein. Eigentlich zwei Alben, 1980 und 1981 veröffentlicht (das eine bei The Residents’ Ralph Records), hat Editions Mego sich dem Thema angenommen und die 34 Stücke und anderthalb Stunden Musik angenommen und später im Jahr sogar noch »The Elbow Is Taboo« (1987) folgen lassen. Anarchischer als hier wurde Musik wohl nie wieder. Sebastian Hinz

Robert Ashley
Private Parts
Lovely Music • 1978 • ab 29.99€
Tabla, Synth, Klarinette, Klavier und Robert Ashleys brillant-müde vorgetragenen Kunst-Erzählungen: Mehr passiert nicht auf*»Private Parts« und trotzdem hat man nach dem Hören des ursprünglich 1987 veröffentlichten Album mehr gesehen als nach zehn Wochenenden Netflix-Bingen. Philipp Kunze

Robert Turman
Flux
Spectrum Spools • 2012 • ab 24.99€
Endlich Mukke, um eingepackt in einer Steppdecke an einer Schale Masala Chai zu schlürfen, während Schneeflocken vor der Fensterscheibe Rumba tanzen. Robert Turman der zusammen mit Boyd Rice als NON die Siebziger industrialisierte, checkte sich 1981 zwei oder zwölf Kalimbas, besuchte das Piano-Seminar für Harmonielehre und entdeckte beim Rumeiern am Tape-Rekorder die Sprache der Natur. »Flux« knarzt auf Stricksocken über Eichendielen. Immer und immer wieder. Christoph Benkeser

Ruins
Marea / Tied
Music From Memory • 2019 • ab 28.99€
Immer wenn man sich Sorgen macht Music From Memory könnte es sich zu gemütlich gemacht haben im Loungesessel, gibt es diesen freundlichen, aber nachdrücklichen Kniff in die Rippen, der vergegenwärtigt, dass es ohne die Holländer halt einfach nicht geht. Nun ist »Marea/Tide« zwar nicht die erste Wiederveröffentlichung der italienischen Weirdos von Ruins, sehr wohl aber die beste. Das liegt auch daran, dass es neben überzuckertem Ambient und daddeliger Avantgarde auch percussionlastige Tracks wie »Tomorrow« oder »I Love You« gibt, die dem Album nicht nur Konturen, sondern auch einen Körper geben. Florian Aigner

Rupa
Disco Jazz Black Vinyl Edition
Numero Group • 1982 • ab 24.99€
Auf »Disco Jazz« sind zwei Genres allerhöchstens in Schwundstufen vertreten: Disco und Jazz. Eigentlich ist das 1982 in Kanada aufgenommene Debüt der indischen Hobby-Sängerin Rupa nämlich über weite Strecken nichts anders als eine Funk-Rock-Platte mit mal proggigen Elementen, mal traditionellen indischen Instrumenten, souligen Untertönen und einem Schwung Bollywood-Exuberanz oder wildem Synth-Pop-Gegniedel – und im besten Falle alles zusammen. Eine irrwitzige Perle. Kristoffer Cornils

Sachiko Kanenobu
Misora Black Vinyl Edition
Light In The Attic • 1978 • ab 32.99€
Ist Sachiko Kanenobu die Joni Mitchell Japans? Wenn das die Kollegen von der internationalen Presse auch sagen, könnte ja was dran sein. Auf »Misora« jedenfalls klingt die Folksängerin ähnlich souverän einfach wie ihre kanadische Kollegin. Bloß mit weniger Vibrato. Überhaupt noch eine Spur schlichter. Darin eben sehr toll. Gemessenen Groove steuert der Produzent Haruomi Hosono bei, meistens aber reicht ihre Gitarre als Begleitung. Dazu schöner Himmel, blaue Fische, alles gut. Tim Caspar Boehme

Satoshi Ashikawa
Still Way (Wave Notation 2)
WRWTFWW • 1982 • ab 23.99€
Ambient gespielt von Harfe, Vibrafon und Klavier. Später auch mit Flöte. Das klingt ein wenig wie Brian Eno, nur viel feiner. Der Japaner Satoshi Ashikawa hat mit »Still Way (Wave Notation 2)« aus dem Jahr 1982 die Latte für leise Töne und elegante Repetition extrem hoch gehängt. Weniger ist in dem Fall tatsächlich eine ganze Menge. Reicht locker zum sich Drin-Verlieren. Hat jemand »Koto«gesagt? Tim Caspar Boehme

Scattered Purgatory
Lost Ethnography Of The Miscanthus Ocean
Guruguru Brain • 2019 • ab 29.99€
In Taiwan hat sich in den letzten Jahren eine Szene zusammengefunden, die Psychedelik mit Industrial genauso zusammendenkt wie Inwendigkeits-Drone mit Langform-Freak-Outs. Neben 落差草原 WWWW und Forests 森林 sind es vor allem 破地獄/Scattered Purgatory die im Westen die gebührende Aufmerksamkeit erhalten. »稗海遺考 / Lost Ethnography of the Miscanthus Ocean« war 2014 das Debüt des Projekts und ein massives Statement. Earth auf Acid, Barn Owl mit Cowbody-Hut, Zelienople ohne die Fistelvocals oder einfach nur Sunn O))) ohne Kutten: lysergische, überwältigende Musik. Kristoffer Cornils

Stereolab
Dots & Loops Black Vinyl Edition
Duophonic UHF Disks • 1997 • ab 51.99€
Für Glitch interessiert sich ja kaum noch jemand. Wenn die Sache dennoch nicht ganz in Vergessenheit geraten sollte, könnte das nicht zuletzt an Stereolab liegen. Die haben 1997 mit »Dots And Loops« das definitive Glitch-Pop-Album abgeliefert. Und zugleich viel mehr als bloß Störgeräusche: entspannte Bläser-Arrangements, marxistische Zeitkritik und ein wenig Freud zum Abschied. Mehr kann man von Pop kaum wollen. Vor allem, wenn die Platte so locker runterläuft wie bester brasilianischer Stoff. Tim Caspar Boehme

Steve Reid
Rhythmatism
Soul Jazz • 2019 • ab 28.99€
Free Jazz hat den Funk. Dazu brauchte es bloß disziplinierte Visionäre wie den Schlagzeuger Steve Reid Und die nötigen aufgeschlossenen Mitstreiter, wie er sie 1976 auf »Rhythmatism« versammelte. Der Groove ist König, allen voran beim Chef, der sich an den Trommeln mit übermäßigen Breaks und Soli zurückhält, dafür Kurs hält. Dazu sorgen die übrigen Musiker wahlweise für zusätzlichen Groove oder für Eruptionen. Alles mit Maß. Tim Caspar Boehme

Sun Ra
Media Dreams
Art Yard • 2019 • ab 20.99€
Sun Ra war vielleicht der produktivste Dude im Jazzbusiness. Er nahm Schallplatten auf, wie andere sich Butterbrote schmieren. Im Januar 1978 tourte er durch Italien, mit einem Quartett, neben ihm John Gilmore, Michael Ray und Luqman Ali. Aus den Konzerten zwischen Rom und Mailand sind vier Laben oder so entstanden. Eines davon: »Media Dreams« Es ist besonders wild, besonders outside. Die Orgel klingt als würden Außerdirdische mit 24 Fingern das Instrument erforschen. Innerhalb dieser Geräusche erinnert nichts mehr an den Menschen. Planet earth war nie weiter weg. War “Sun Ra” :https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/4431/sun-ra dem Saturn jemals näher als auf diesem Album? Sebastian Hinz

The Students
Students In Summer
Les Masques • 1985 • ab 26.99€
Mein inoffizieller Soundtrack zu »Call Me By Your Name«. The Students’ »Students In Summer« kommt in kurzen Shorts und Eis am Stil, um die Ecke, und taucht alles in eine einnehmende Leichtigkeit, wie sie nur recht abgenervte Franzosen zu vermitteln wissen. So geil das Album. Philipp Kunze

The Taj-Mahal Travelers
July 15, 1972
Etats-Unis • 1972 • ab 37.99€
Die Entstehungsgeschichte der Welt: der Schöpfer mit fiebrigem Durchfall, deliriert, schwitzt, kämpft, tanzt mit den Engeln, stöhnt und gurgelt, verscheucht den Fliegenschwarm und entlädt sich schließlich auf die unwirtliche Fläche. So vertont von den The Taj-Mahal Travelers, dem Ensemble um Takehisa Kosugi. Deren Live-Session »July 15, 1972« ist Ayuhauasca-Drone, ein Blick in den Schlund, ein Stück Himmel. Philipp Kunze

Thuja
Hills
Rose Hobart • 2019 • ab 18.99€
So schmerzlich das Ende von Blackest Ever Black ist: wenn im Low Company Umfeld zukünftig weiter so befreit visionär kuratiert wird wie bisher und Rose Hobart nach der zweiten Katalognummer nicht direkt wieder eingemottet wird, ist die Zukunft so BEB wie zuvor. Hills jedenfalls ist eine Wiederveröffentlichung aus dem Jahr 2002 und Hills der erfolgreiche Versuch mit Math- und Post-Rock-Spießertum zu brechen ohne es sich zu bequem zu machen in bimmeligen Drones. Der Pressetext identifiziert noch jede Menge andere Referenzen, aber hätte Asmus Tietchens mit Werkbund auch mal das Tageslicht gesehen, wäre »Hills« das Ergebnis gewesen. Florian Aigner